Die Familie von Alfred Gomolka kam im Kriegswinter 1944/45 zu Fuß aus Breslau nach Eisenach.
Als einer von nur wenigen ausländischen Staatsbürgern erhielt Prof. Gomolka 2007 den Drei-Sterne-Orden von der Lettischen Staatspräsidentin verliehen, in Anerkennung für seine Verdienste beim EU-Beitritt des Landes.
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Ein Auszug aus dem Buch: 20 Jahre CDU-Fration im Landtag M-V.von Prof. Dr. Alfred Gomolka: "... Es war immer wichtig für mich zu wissen, dass ich meine Brötchen auch anders verdienen kann. Nicht nur mit der Politik. Auch, wenn ich gern Politiker war. Dass die CDU die richtige Partei für mich ist, wurde mir Ende 1989 richtig bewusst. Der Sonderparteitag hatte Lothar de Maizière an die Spitze gewählt. Er hat Mut bewiesen und sich öffentlich für das konforme Verhalten der CDU in DDR-Zeiten entschuldigt. Ich denke, die CDU war die einzige Partei, die damals einen radikalen Bruch vollzogen und einen wirklichen Neuanfang begonnen hat. 1989 trat der gesamte alte Kreisvorstand in Greifswald zurück. Für mich war es Zeit, wieder in die aktive Politik einzusteigen. Ich wurde in den neuen Vorstand gewählt, kandidierte für die Volkskammer und wurde schließlich Mitglied in dem Parlament, das sich selbst und die DDR so schnell wie möglich abwickeln sollte. Wir Christdemokraten waren uns einig: Wir wollten 1990 keinen Jahrestag der DDR mehr erleben. Das Ziel erreichten wir bekanntlich. Die Zeit in der Volkskammer war eine nachhaltig wirkende Schule, die mir auch als Landespolitiker helfen sollte. Ich hatte mich entschlossen, am Aufbau des neuen Landes Mecklenburg-Vorpommern mitzuarbeiten und war durchaus ehrgeizig: Ich wäre gern, einen Wahlsieg der CDU bei den Landtagswahlen vorausgesetzt, Umweltminister geworden. Doch dann kam der Parteitag, auf dem der Spitzenkandidat der CDU nominiert werden sollte. Alles lief auf Georg Diederich hinaus, der sich als Regierungsbevollmächtigter für den Bezirk Schwerin einen Namen gemacht hatte. Doch vielen Mitgliedern gefiel nicht, dass er ohne Gegenkandidat gewählt werden sollte. Das erinnerte zu sehr an früher, wo alles schon von vornherein feststand. Dann wurde ich gefragt, ob ich als Kandidat antreten würde. Ich habe spontan zugesagt. Georg Diederich hielt eine Art Regierungserklärung. Das kam nicht gut an bei den Delegierten. Ich habe aus dem Stegreif geredet und gesagt, was mir auf dem Herzen lag. Ich weiß noch, dass ich einen Stabreim benutzt habe, als ich unsere Haltung als Partei beschrieb: „konsequent, klar, kritisch und vor allem konservativ“. Das muss offenbar überzeugt haben. Jedenfalls bekam ich fast zwei Drittel der Stimmen. Ich war selbst überrascht. Dann gewannen wir auch die Wahlen und ich wurde Ministerpräsident. Übrigens der 1. Ministerpräsident eines neuen Bundeslandes, noch einen Tag bevor Kurt Biedenkopf in Sachsen in das Amt gewählt wurde. Wir hatten auch das erste Landesparlament in Ostdeutschland und ich habe die erste Regierungserklärung der neu gewählten Ministerpräsidenten gehalten. Wir sind zügig an die Arbeit gegangen, um das Land aufzubauen. „Arm, aber schnell“, hieß es damals über Mecklenburg-Vorpommern. Das habe ich als Kompliment verstanden...".
Geboren 21.7.1942 in Breslau (Schlesien) Flucht im Winter 1944/1945 nach Eisenach; dort aufgewachsen 1945-1960, Abitur in Eisenach 1960. 1960-1964 Studium der Geographie und Germanistik an der E.M.A.Universität Greifswald (Lehramt) 1964-1965 Lehrer in Sollstedt (Kreis Nordhausen). 1965 Diplom Geograph an der E.M.A.Universität Greifswald, Sektion Geographie. 1965-1966 Wehrdienst. 1967-1979 Assistent am Geographischen Institut der Universität Greifswald, Forschungsarbeiten in historischer Geographie, Geomorphologie (Küsten- und Geoökologie). 1968 Austritt aus der CDU, aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings. 1971 Wiedereintritt in die CDU. 1971 Promotion Dr. sc. nat. (A-Promotion) an der E.M.A.Universität Greifswald. 1971-1984 Mitglied des Rates der Stadt Greifswald (1979-1984 hauptamtliches Ratsmitglied der Stadt Greifwald), u.a. Küstenschutz. 1984 StvAL beim CDU-Hauptvorstand, Berlin, und Rückkehr an die E.M.A.Universität Greifswald. 1984-1989 Oberassistent und Universitätsdozent in der Sektion Geographie der E.M.A.Universität Greifswald (Schwerpunkte: Kartographie, Hydrographie und Küstendynamik) 1988 Habilitation, Dr. rer.nat. habil. (B-Promotion). 1989-1991 Universitätsdozent für physische Geographie an der E.M.A.Universität Greifswald. 1990 Mitglied der ersten freigewählten Volkskammer der DDR. 1990-1992 Erster freigewählter Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern 1990-1994 Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern 1991-1997 Stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Mecklenburg-Vorpommern. 1992-2007 Professor für Raumordnung und Landeskunde an der E.M.A.Universität Greifswald, Fachbereich Geographie. 1992-2001 Kreisvorsitzender der CDU in Greifswald. 1994-2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. 2007 Verleihung des Order of the Three Stars, der höchsten Auszeichnung der Republik Lettland. 2009 Im Ruhestand nahe Demmin (Mecklenburg-Vorpommern). 2009-2015 Landesvorsitzender der Senioren Union Mecklenburg-Vorpommern. 2020 Gestorben in Loitz, bei Demmin Verheiratet mit Maria Gomolka (geb. Schöpf), 4 Kinder.
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